BOTSCHAFT DER RUSSISCHEN FÖDERATION IN DER REPUBLIK ÖSTERREICH
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07 Juni / 2019

Zum Ableben von Reg. Rat Ing. Peter Sixl (16.06.1944–07.06.2019)

Die Nachricht vom plötzlichen Ableben unseres engen Freundes, österreichischen Aktivisten und eines Menschen, groß geschrieben – Herrn Regierungsrat Ing. Peter Sixl hat uns alle tiefst erschüttert. Zu dem schmerzhaften Verlust sprechen wir seiner Familie und zahlreichen Freunden in Österreich, Russland und anderen Ländern unser aufrichtiges Beileid aus.

Herr Sixl wird in unserem Gedenken als offener, liebenswerter und immer hilfsbereiter Mensch bleiben. Viele Jahre seines mit Sinn und Zweck erfüllten Lebens hat er den Schicksalen der sowjetischen Soldaten, Kriegsgefangenen, Zwangsarbeiter und Häftlinge des Nazi-KZs, die ihre letzte Ruhestätte im österreichischen Boden gefunden haben, gewidmet. Sein Lebenswerk, das Gedenkbuch „Sowjetische Tote des Zweiten Weltkrieges in Österreich“ ist Tausenden Menschen in Österreich, Russland und allen GUS-Ländern bekannt. Auf Basis seiner umfassender Arbeiten auf dem Gelände, auf Friedhöfen, in österreichischen und russischen Archiven sowie mit Zeitzeugen konnte er die Namen, Personaldaten, Sterbedaten und Grablagen von über 80 Tausend Sowjetbürgern erheben, verzeichnen und ins Gedenkbuch aufnehmen, dessen zweite Auflage wir gemeinsam 2015 in der Russischen Botschaft präsentiert haben. Das Gedenkbuch gab den Verwandten der Opfer in Russland und in allen Staaten der ehemaligen Sowjetunion eine Möglichkeit, das Schicksal ihrer Nächsten zu klären und Besuche der Kriegsgräber zu erleichtern. Das ist eine einmalige Dokumentation, eine Enzyklopädie der historischen Wahrheit über die Befreiung Europas, die uns mahnt, Kräfte zu vereinen, damit sich die Schrecken und Gräueltaten des Krieges nie wiederholen. Dieses Schaffen wird immer als großes Gedenken an Herrn Sixl in Erinnerung von Tausenden Verwandten von in Österreich begrabenen Sowjetbürgern und von vielen weiteren Menschen in verschiedenen Ländern der Welt bleiben.

Dank Herrn Sixl wurden auch zahlreiche Umbettungen der sterblichen Überreste der gefallenen Rotarmisten in verschiedenen Ortschaften in Österreich zustande gekommen. Für seine langjährige Tätigkeit auf dem Erinnerungsgebiet wurden Herrn Sixl verschiedene russische Auszeichnungen verliehen, darunter Orden der Freundschaft (2005), Ehrenurkunde des Präsidenten der Russischen Föderation (2014), Medaille des russischen Verteidigungsministeriums „Für die Verdienste in der Verewigung des Andenkens über die gefallenen Verteidiger des Vaterlandes“ (2011).

Wir teilen mit seinen Verwandten und Freunden den Schmerz dieses nicht wettzumachenden Verlustes und übermitteln ihnen unser tiefempfundenes Mitgefühl.

In tiefer Trauer,

Botschafter Russlands in Österreich

Dmitrij Liubinskij