BOTSCHAFT DER RUSSISCHEN FÖDERATION IN DER REPUBLIK ÖSTERREICH
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27 Februar / 2019

Krim in der Geschichte der russisch-österreichischen Beziehungen. Dokumente aus dem Archiv der Aussenpolitik Russlands


DIE KRIM IN DER GESCHICHTE DER RUSSISCH-ÖSTERREICHISCHEN BEZIEHUNGEN

DOKUMENTE AUS DEM ARCHIV DER AUSSENPOLITIK DES RUSSISCHEN IMPERIUMS

Liebe Freunde!

Wir freuen uns Ihnen eine Online-Dokumentarausstellung zum Thema «Krim in der Geschichte der russisch-österreichischen Beziehungen» vorstellen zu dürfen. Die hier präsentierten geschichtlichen Zeugnisse aus dem Archiv der Aussenpolitik des Russischen Imperiums umfassen den Zeitraum vom 19. Mai 1783 bis zum 30. Juni 1787 und beinhalten Informationen zum Verhältnis Österreichs zur Vereinigung der Krim mit Russland und über die Reise des Kaisers Joseph II. in das Gebiet Taurien im Jahr 1787.

Dmitrij Ljubinskij
Russlands Botschafter in Österreich

Brief des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches, Joseph II., an die russische Kaiserin Katharina II.


Peterwardein, 19. Mai 1783

Geschrieben im Zusammenhang mit dem Erhalt von Dokumenten, welche über die Vereinigung des Territoriums des Krimkhanats mit Russland berichten. Er beglückwünscht die Herrscherin «zur in allen Beziehungen sehr wichtigen Erwerbung, welche sie für ihre Monarchie ohne einen einzigen Schuss und ohne menschliche Verluste bewerkstelligte». Er verspricht, seinerseits alles Mögliche dafür zu tun, um «die Türken zur Vernunft zu bringen» und sie zu veranlassen, «die neue Ordnung der Dinge» ohne Krieg anzuerkennen, ohne dabei mit einer unverzüglichen Kompensation für Österreich zu rechnen. PDF-Kopie des Dokuments

AVPRI, Fonds 32, Bestandsverzeichnis 6, Konvolut 162, Folio 1-2v, Kopie, französisch

Brief der Kaiserin Katharina II. an den Kaiser Joseph II.


Carskoe Selo, 9/20. Juni 1783

Sie dankt für die vom Kaiser in der Krimfrage vertretene Position. Sie hebt hervor, dass im Falle einer endgültigen Lösung dieser Frage mit der Türkei ohne Krieg sie «niemals vergessen wird können, wem gegenüber sie das am meisten zu verdanken hat». Sie verspricht dem Kaiser alle mögliche Unterstützung bei der Verteidigung seiner Interessen. PDF-Kopie des Dokuments

AVPRI, Fonds 32, Bestandsverzeichnis 6, Konvolut 161, Folio 3-3v, Kopie, französisch

Relation des Botschafters Russlands in Österreich, Dmitri Golizyn, an die Kaiserin Katharina II.


5/16. November 1783

Enthält eine ausführliche Beschreibung der Gespräche des Botschafters mit dem österreichischen Staatskanzler W.Kaunitz, welche die russisch-österreichische Zusammenarbeit bei der Regulierung der Beziehungen Russlands mit der Türkei im Zusammenhang mit der Krimfrage sowie auch die Positionen Großbritanniens, Frankreichs und Preußens in dieser Frage betreffen. PDF-Kopie des Dokuments

AVPRI, Fonds 32, Bestandsverzeichnis 6, Konvolut 665, Folio 26-33v, Original, russisch

Brief des Vizekanzlers Iwan Osterman an den Botschafter Russlands in Österreich, Dmitri Golizyn


4/15. Dezember 1783

Berichtet, dass nach der Durchsicht der Novembermitteilungen des Botschafters Katharina II. «in ihnen freundschaftliche, offene und der hiesigen Erwartung direkt entsprechende Mitteilungen und Erklärungen sah, welche Fürst Kaunitz im Auftrag des Kaisers, seines Herrschers, machte.» Dem Botschafter wird aufgetragen, Joseph II. diesbezüglich die Erkenntlichkeit der Kaiserin zu übermitteln. PDF-Kopie des Dokuments

AVPRI, Fonds 32, Bestandsverzeichnis 6, Konvolut 668, Folio 69-70, Abschrift, russisch

Brief der Kaiserin Katharina II. an den Kaiser Joseph II.


[5/17. August 1786], Datum der Überreichung

Betrifft die Überfälle der Lesginen auf Grusien, welche durch den Pascha von Achalziche unterstützt werden. Katharina II. wendet sich an den österreichischen Monarchen mit der Bitte, seinerseits Druck auf die Hohe Pforte auszuüben, um von dieser eine Bestrafung des Paschas zu erreichen. Im Postskriptum berichtet die Kaiserin, sich an das Gespräch mit Joseph II. in Smolensk über die «bekannte Reise» erinnernd, über die für 1787 geplanten Reisen: Anfang Jänner möchte sie in Kiew ankommen und dort bis zum April bleiben, danach nach Cherson reisen und im Mai die «Reise in Taurien» beenden. PDF-Kopie des Dokuments

AVPRI, Fonds 32, Bestandsverzeichnis 6, Konvolut 168, Folio 1-4, Kopie, französisch

Relation des Botschafters Russlands in Österreich, Dmitri Golizyn, an die Kaiserin Katharina II.


20/31. Jänner 1787

Berichtet, dass Joseph II. «die feste Absicht hat, aus Brody eine Reise nach Cherson zu unternehmen», und zwar zur gleichen Zeit, in der auch Katharina II. vorhat, sich von Kiew dorthin zu begeben. Beschreibt die vermutliche Reiseroute des Kaisers nach Cherson. PDF-Kopie des Dokuments

AVPRI, Fonds 32, Bestandsverzeichnis 6, Konvolut 703, Folio 9-9v, Original, russisch

Relation des Botschafters Russlands in Österreich, Dmitri Golizyn, an die Kaiserin Katharina II.


31. März / 11. April 1787

Berichtet von der Abreise Josephs II. nach Lemberg, wo er am 10/21. April eintreffen möchte und von wo er nach Cherson weiterreisen möchte, und zwar nach Erhalt einer Mitteilung des österreichischen Botschafters in Russland über die Abreise Katharinas II. aus Kiew nach Cherson. PDF-Kopie des Dokuments

AVPRI, Fonds 32, Bestandsverzeichnis 6, Konvolut 703, Folio 76-77, Original, russisch

Relation des Botschafters Russlands in Österreich, Dmitri Golizyn, an die Kaiserin Katharina II.


19/30. Juni 1787

Enthält einen Bericht über die Rückkehr Kaiser Josephs II. aus dem Gebiet Taurien nach Lemberg am 11/22. Juni.
PDF-Kopie des Dokuments

AVPRI, Fonds 32, Bestandsverzeichnis 6, Konvolut 704, Folio 108-108v, Original, russisch

Relation des Botschafters Russlands in Österreich, Dmitri Golizyn, an die Kaiserin Katharina II.


23. Juni / 4. Juli 1787

Berichtet über die «unerwartete» Rückkehr Josephs II. nach Wien am 19/30. Juni. Er erwähnt, dass der Kaiser «sich mit großem Vergnügen über die von ihm nach Cherson und in das Gebiet Taurien gemachte Reise zu äußern gestattet». PDF-Kopie des Dokuments

AVPRI, Fonds 32, Bestandsverzeichnis 6, Konvolut 704, Folio 112-113, Original, russisch

Relation des Botschafters Russlands in Österreich, Dmitri Golizyn, an die Kaiserin Katharina II.


30. Juni / 11. Juli 1787

Berichtet über die Audienz bei Joseph II. anlässlich der Vorstellung von zwei nach Wien gekommenen Beamten des Russischen Admiralitäts-Kollegiums. Merkt an, dass der Kaiser im Gespräch über die Reise nach Cherson und auf die Krim «die dortigen Einrichtungen und Gebäude sowie verschiedene Lagen von Orten, am meisten aber der Stadt Sewastopol, als höchst vorteilhaft für einen Meereshafen lobte». «Einige der dortigen Gebiete sind sehr geeignet für verschiedene Vegetation und die Ausweitung des Handels». PDF-Kopie des Dokuments

AVPRI, Fonds 32, Bestandsverzeichnis 6, Konvolut 704, Folio 116-117, Original, russisch.