BOTSCHAFT DER RUSSISCHEN FÖDERATION IN DER REPUBLIK ÖSTERREICH
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/8:30-17:30
03 Oktober / 2021

Grußwort von Botschafter Dmitrij Ljubinskij beim Schlussakt des I. Internationalen Festivals der Orthodoxen Kultur in Wien

Eure Exzellenzen,
sehr geehrte Damen und Herren, verehrte Gäste,
es ist heute eine ganz besondere Freude für mich, Sie alle hier in diesem wunderschönen Ballsaal des Wiener Rathauses zum Schlussakt des I. Internationalen Festivals der Orthodoxen Kultur begrüßen zu dürfen. Denn nach einer langen Pause – bedingt durch die gut bekannten Umstände – wird es allmählich wieder möglich, uns live zu treffen, zu diskutieren, die vielfältige schöne Kunst gemeinsam und unmittelbar zu erleben.
Ich habe vor ein paar Tagen den verehrten Bürgermeister Michael Ludwig bei der Grundsteinlegung des Gebäudes der neuen Deutschen Botschaft in der Reisnerstrasse im 3. Wiener Bezirk getroffen, gegenüber der Russischen Botschaft und habe mich recht herzlich für die Unterstützung dieser Initiative bedankt. Sehr gerne möchte ich diese Dankbarkeit hier heute in diesen wunderschönen Räumlichkeiten noch einmal vom Herzen wiederholen!
«Ost trifft West» – man konnte kaum einen besseren Namen für solch ein Festival in der österreichischen Hauptstadt finden. Jahrhunderte lang trafen, kommunizierten und wandelten sich auf den Donauufern mächtige kulturelle Ströme. Wien war traditionell und bleibt bis jetzt ein ersehntes zweites Zuhause für Kulturträger – Künstler, Sänger, Musiker, Schriftsteller – verschiedener Nationen, darunter viele russische. Auf eine einzigartige Weise koexistierten und bereicherten sich hier gegenseitig auch religiöse Traditionen des Christentums – aus dem orthodoxen Orient und dem katholischen bzw. protestantischen Abendland.
Markant in diesem Sinne ist auch die historische Figur Alexander Newskijs, dessen 800-jährigen Jubiläum das Festival gewidmet ist. Der Großfürst leistete einen beispiellosen Beitrag zur Positionierung und Wahrnehmung Russlands als starken und unabhängigen Zivilisationsfaktor in Europa. Seine politische Entschlossenheit, diplomatische Weisheit, militärische Tapferkeit und geistlicher Scharfsinn einerseits sicherten für unser Land die Möglichkeit, den eigenen Weg zu gehen. Andererseits aber festigten sie die Rolle Russlands als wahrer Verbinder, als eine von der Zeit bewährte tragfähige Brücke zwischen den Teilen unseres einheitlichen eurasischen Raums. Dieser von der Geschichte vorbestimmten Mission ist das russische Volk auch heutzutage bewusst – nicht zufälligerweise Heiligen Großfürsten Alexander zum «Namen Russlands» im Rahmen des gleichnamigen russlandweiten TV-Projektes im Jahre 2008.
Das heurige Festival soll daher zum symbolischen ersten Meilenstein auf noch einem Pfad der fruchtbaren interkulturellen Kooperation werden. Sowohl zwischen Russland und Österreich und unseren engen Partnerhauptstädten Moskau und Wien als auch im breiteren Fokus – zwischen Ost und West.
Ich wünsche den Organisatoren viel Erfolg bei der Weiterentwicklung dieses verantwortungsvollen und wichtigen Unterfangens.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Bleiben Sie gesund und genießen Sie geistliche Musik im Wiener Rathaus!